Düsseldorfer Rheinmarathon 2024

Nachdem ich erst vor wenigen Monaten nach einer sehr langen Ruderpause erstmals wieder
in ein Ruderboot gestiegen bin, dachte ich nicht, dass ich nur kurze Zeit darauf gemütliche
42,8 km von Leverkusen bis nach Düsseldorf rudern würde.
Am 04.10.2024 hat der Ruderclub Germania Düsseldorf wieder zum alljährlichen
Rheinmarathon geladen und so sind zwei Mannschaften aus Mannheim dieser Einladung
gefolgt.


Voller Vorfreude machten wir uns am Abend davor auf dem Weg nach Leverkusen. Die Fahrt
verging schnell, allerdings ohne Halt an einer Raststätte, sodass der Hunger bereits groß war
als wir endlich den Regattaplatz erreichten.
Die Sonne war bereits untergegangen und entsprechend schnell wurden die Boote
abgeladen und aufgeriggert, immerhin mussten noch Nudeln gekocht werden. Jedenfalls galt
dies für unser Frauenboot. Ulrike, Philipp und Paul entschieden sich in der Dunkelheit noch
dazu ein paar Anpassungen der Einstellungen an Boot und Skulls vorzunehmen und letztlich
auch mit unserem Fahrer Patrick P. den Hänger bereits an den Zielplatz in Düsseldorf zu
fahren (Danke!).


Unser Morgen startet ganz entspannt mit einem Frühstück, da unser Rennen erst gegen
Mittag anstand. Bei mir stieg nun allerdings doch langsam die Aufregung. So sind mir zwar
Regatten vertraut, allerdings waren zu meiner aktiven Zeit schon Distanzen von 3km immer
sehr verhasst. Nun waren es allerdings auch nochmal 39,8km mehr… mein einziger Gedanke
war „wird schon schief gehen - immerhin scheint die Sonne“.


Tatsächlich konnten wir uns an diesem Samstag nicht über das Wetter beklagen, die Sonne
schien und der Wind meinte es auch gut mit uns. Mit entsprechender guter Laune kamen wir
am Regattaplatz an, wo wir auch bereits auf die Mannschaft von Ulrike D., Philipp W., Paul I.
und nun auch Frederike N. (Clever Ruderclub) antrafen. Auch unsere Steuerleute Niklas M.
und Lisa A. waren mittlerweile eingetroffen und bereit uns sicher über den Rhein nach
Düsseldorf zu steuern.
Während unsere Mannschaft mit Janine A., Sarah Pfeiffer., Hannah K., Lisa A. und meine
Wenigkeit (Katrin H.) noch Zeit bis zum Start hatten, machten sich die anderen bereits
langsam bereit für ihr Rennen.


Nachdem auch wir unser Boot bereit gemacht hatten, wollten wir dann auch endlich starten.
Allerdings mussten wir uns noch gedulden, da wir zu den letzten Läufen des Tages gehörten.
So langsam leerte sich der Platz und dann wurden auch wir endlich aufgerufen und es
konnte los gehen.


Die ersten 15 Kilometer vergingen wie im Flug und wir konnten auch einige Boote
überholen, was den Ehrgeiz zusätzlich steigerte. Auch die weiteren 10 Kilometer verliefen
gut und ich dachte mir „so schlimm ist es ja gar nicht“. Da hatte ich mich jedoch zu früh
gefreut. Langsam begannen die Hände zu schmerzen. Das zuvor sorgsam angebrachte Tape
um die Hände löste sich, das Wasser wurde unruhiger und der Wunsch nach einer kurzen
Pause wurde stetig größer. Irgendwie gingen dann auch die weiteren 10 Kilometer vorüber.

Es war nicht mehr weit. Die letzten Kilometer würden wir jetzt auch noch schaffen, doch
dann kam der wirklich anstrengende Teil. Die letzten Kilometer zogen sich und mit jedem
Schlag fragte ich mich, warum ich eigentlich zugesagt hatte. Wer ist so verrückt und rudert
freiwillig über 40 Kilometer über den Rhein. Offensichtlich wir. Doch endlich verkündete Lisa,
dass sie das Ziel bereits sah. Das erweckte dann auch bei uns nochmal die letzten
Energiereserven und wir setzten zu unserem Endspurt an. Endlich überquerten wir die
Ziellinie und der Schmerz war mit einem Mal vergessen und das Gefühl von Stolz (und
definitiv Erleichterung) setzte ein. Wir hatten es geschafft!


Nachdem wir angelegt hatten, ging es auch direkt ans abriggern, damit wir endlich und
absolut verdient unsere Kraftreserven auffüllen konnten. Wahrscheinlich war das das beste
Altbier, dass ich jemals getrunken hatte.


Sowohl der Mixed Vierer als auch unser Frauenvierer erzielten einen hervorragenden
zweiten Platz und konnten sich zufrieden und glücklich auf den Weg zurück nach Mannheim
machen.


Abschließend noch einen riesigen Dank an unseren Fahrer/ Betreuer Patrick, der uns nicht
nur sicher hin und zurück gebracht hat, am Regattatag unser persönlicher Shuttleservice
war, dafür gesorgt hat, dass wir alle pünktlich und mit allem Wichtigem aufs Wasser
gekommen sind, sondern uns auch im Ziel wieder in Empfang genommen hat!
Und natürlich an unsere Steuerleute Niklas und Lisa ohne die wir diese Regatta nicht hätten
rudern können. Danke, dass ihr uns sowohl souverän über den Rhein gesteuert als auch über
die vielen Kilometern hinweg angefeuert habt.


Es war eine super Erfahrung mit tollen Menschen und abschließend muss ich doch sagen –
nächstes Jahr gerne wieder!

 

Autorin: Katrin H.

Autor: Mannheimer Ruder Club 1875 e.V.

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