Hart van Holland

In den Niederlanden gibt es duzende Marathonregatten. Hart van Holland führt einen 90 km in und um Utrecht, wovon auf insgesamt 68 km die Zeit gestoppt wird.
Als die Anfrage mitzurudern bekam, war der Reiz zu groß, um abzusagen, da ich (Philipp W.)
die Regatta noch nie gefahren war. Nachdem ich noch Paul I. überzeugen konnte, war unser
Boot (C3x+), zusammen mit den zwei Ruderern Frederike N. und Stefan V. vom Clever
Ruderclub komplett.
Wir fuhren Karfreitag von Mannheim nach Utrecht. Nach unserer Ankunft riggerten wir das
Boot auf und kochten Nudeln, um die Kohlenhydratspeicher für den nächsten Tag zu füllen.
Außerdem wurden noch die Getränke für den Regattatag mit Kohlenhydratpulvern präpariert.
Nach einer kurzen Nacht im Utrechter RV Viking ging es auch schon um 7 Uhr aufs Wasser.
Mit lockerer Geschwindigkeit fuhren wir zur Schleuse in der Stadtmitte. Hier sammelten sich
alle teilnehmenden Boote, da nach der Schleusung hinter dem Schleusentor die erste
Zeitetappe begann. Leider hatte, wie wir erst später erfuhren, der Schleusenwärter
verschlafen, sodass wir bei unter 10 Grad eine gefühlte Ewigkeit warten mussten.
Dann ging es los! Da wir in der Konstellation noch nie zusammengefahren waren,
versuchten wir möglichst schnell uns aufeinander einzustellen.
Unser Plan war es auf der 16,5 km langen Etappe zweimal zu wechseln und möglichst nicht
hinter einem langsamen Boot her zu fahren. Denn typisch für niederländische Regatten sind
die teils sehr schmalen Kanäle, bei denen ein Überholen sehr schwierig bis unmöglich ist.
So kam es, dass auch auf den zeitneutralen Abschnitten keine Entspannung möglich war.
Nach der zweiten Zeitwertung über 18,1 km waren unsere Körper schon gut gefordert.
Glücklicherweise hatten wir danach ungefähr die Hälfte der Strecke schon geschafft. Nach
einer, für andere Regatten, untypischen Pause bei der RV Weesp konnten wir uns die Beine
kurz vertreten und die Innenhebel der Skulls weicher machen.
Das war auch bitter nötig. Nach einer kurzen Überquerung des Amsterdam-Rhein-Kanals
ging es nämlich auf eine 5,3 km langen Zeitetappe mit Flachwasser, das zu einem sehr
harten Druckgefühl der Skulls führte. Nach einer weiteren zeitneutralen Strecke ging es auf
die letzte Etappe, bei der wir nochmal alle Kräfte mobilisierten.
Danach wurden wir wieder geschleust und konnten in lockerem Tempo zurück zum Verein
rudern.
Am Ende hatten wir eine Zeit von 5:25:35 und waren damit schnellster C3x+. Leider gab es
sonst keine Gegner in unserer Klasse, sodass wir auf der Siegerehrung zwar geehrt aber
keinen Preis bekamen. Trotzdem waren wir zufrieden, da wir am Ende sogar 8. von allen 31
teilnehmenden Booten (C2x, C3x und C4x) waren.
Nachdem alles eingeladen war, machten wir uns auf die Heimreise nach Mannheim.
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