Wo Nebel ist, da ist auch eine Boje - Ruperti Pokal 2021

Für die meisten von uns war es das erste Mal Ruperti Pokal, andere (Rolf) erinnern sich einfach nicht.

Am 30.10.2021 startete die Renngemeinschaft Wormser RC – RG Speyer – Mannheimer RC mit dem siegreichen Gig-Doppelachter „Wellenrutsch“ beim Ruperti Pokal in Waging am See – 18 km Regatta Spaß.

Nach einer schier unendlichen Busfahrt (7 Stunden), schnell fahren ist bekanntlicher Weiße ja nicht mit dem Hänger, kamen wir irgendwo im Dunkeln an. Kein Ruderverein oder Sattelplatz ersichtlich. Begleitet von Rolfs rufen „hier war ich noch nie“ suchten wir verzweifelt den Ort, an dem die Regatta stattfinden und der Hänger geparkt werden sollte. Der Erfolg blieb uns vergönnt.

Nach einem wirklich sehr ausgiebigen und hervorragenden Frühstück, bei dem die Aussage getroffen wurde „nur für das Frühstück hat es sich schon rentiert“ „war schön, jetzt können wir wieder fahren“, bekamen wir es angekommen am Startplatz mit der Angst zu tun... NEBEL!!! Unsere Scherz-Aussage sollte sich doch nicht etwa noch bewahrheiten?

Zahlreiche Startverschiebungen später hatte sich der Nebel zumindest so weit gelichtet, dass die Startboje vom Ufer aus zu erkennen war – ab aufs Wasser. Im Morgenlicht (12 Uhr) und mit leichten Nebelfeldern epischer Anmut lag er da der Waginger See, umgeben von Bergen, ein herrlicher Anblick – aber wir sind waren ja zum Rudern da.
Beim zweiten Start (der erste Start wurde wegen eines Ampelfehlers abgebrochen), kamen wir überraschend gut weg und legten uns vor das Feld. Die Strecke noch nie gefahren, keine wirkliche Betonnung außer an den zwei Wendepunkten, Kurven auf der Strecke und immer noch leichte Nebel, ja da ist es doch ein Spaß das Feld anzuführen - da soll noch einer sagen, Steuern sei nicht anstrengend.

Nach 4km die erste Wendeboje erspäht, gekonnt mit Einhängen auf 8 und 7, „Steu über“ und hängen im Backboardseil genommen führen wir wieder Richtung Start und uns entgegenkommendem Feld vorbei, auf „die“ Engstelle – die Brücke – zu (8 km). Vorab wurden wir mit Ampeln, Strecken Posten, warten sollte dort schon ein Boot sein, versucht abzuschrecken - solide durchfahren, auch wenn neben den Skulls und über den meisten Köpfen nur noch 2 Handbreit Platz war. Danach allerdings wurde es für mich als Steuerfrau knifflig, denn an der Stelle an der ich die nächste Wendeboje sehen sollte laut Streckenplan, nun ja … da war keine. Die Irritation auf meinem Gesicht versuchte ich zumindest die Mannschaft zu ermuntern mit „ich kann schon das Ufer, an dem wir wenden müssen, sehen“ den zweiten Teil mit „keine Ahnung wo“, den behielt ich lieber für mich. Gefühlt im letzten Augenblick erkannte ich weit von der aus dem Plan markierten Stelle entfern etwas Gelbes und nach Umrundung befanden wir uns auf den letzten 5 km Schlussspurt. Aus dem Augenwinkel war zu sehen, die anderen Achter hatten größere Haken auf der Suche nach der Boje geschlafen oder hatten einen massiven Wendekreis angefacht, egal ein paar Minuten gut gemacht – da fiel das Anfeuern leicht. Mittlerweile geblendet von der Sonne, aber nun ja die Strecke „kennend“ hielten wir auf „die“ Brücke zu. Zum Glück ohne Gegenverkehr – der letzte Kilometer war angezählt. Die Schlagzahl wurde angezogen „aus den Beinen“ „schnelle Kehrpunkte“ „auf, los, die Beine“ „noch 10 … noch 5 … Tuuuut“ Erleichterung – und es war gut.

Nach heißer Dusche von Lecker duftenden Essen (sogar Käsespätzle und Kürbissuppe gab es – den guten Kuchen nicht zu vergessen, gelockt konnte zufrieden bei jeglicher Kulisse in der Sonne, pures Glück getankt werden. Als i-Tüpfelchen und zu unserer großen Freude wurden wir kurz darauf für unsere Kategorie auf Platz 1 mit 1:07:33 (Zeit ohne Handycapbonus 1:15:19) als schnellster Achter auf 18 km, geehrt.

Für den Ruperti Pokal müssen wir im nächsten Jahr noch ein paar mehr siegreiche Boote mitbringen. Mit nur einem teilnehmenden aber einem Siegerboot landeten wir nach Punktewertung auf Platz 5.
Vielen Dank an dir Veranstalter für die tolle Organisation! Blut ist geleckt, wir kommen sicher wieder.

Einen herzlichen Dank auch an unsere Regatta-/Übernachtungs-Organisatorin, Ulrike, und das Bus-Fahrer:innen-Team, Philipp & Ulrike, es hätte nicht besser sein können!


Artikel Veranstalter: https://waginger-ruderverein.de/posts_rennrudern/waging_2021/
Presse: https://www.heimatsport.de/oberbayern/landkreis_traunstein/4152857_100-Teilnehmer-bei-der-12.-Waginger-Breitensportregatta-Regensburg-holt-sich-den-Pokal.html
Bericht Wormser: https://www.wormser-ruderclub.de/index.php/news/sport/487-ruperti-pokal-in-waging

Autor: Mannheimer Ruder Club 1875 e.V.

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