26 Grad – und es wird noch heißer

Um die neuen Mitglieder aus dem aktuellen Schnupperkurs im Verein willkommen zu heißen, haben wir eine Wanderfahrt von Karlsruhe nach Mannheim gemacht. 70 km einfache Strecke klingt ja erstmal gar nicht so viel. Wer jahrelang von Mannheim nach FFM mit dem ICE gependelt ist, hat sich eigentlich an so manche Kilometer am Tag Zurücklegen gewöhnt, denkt man. Mit einer Fahrt im ICE (allerdings nach Karlsruhe und nicht nach FFM) fing auch der Samstag 06. Juni an. Zumindest für zwei von uns (Stephi & Sonja). Alle anderen fuhren mit im „Carlo-Club-Bus“. Alle anderen das sind Antje, Alexandros, Aaron, Dorothee, Gregor, Silke, Franziska und Tom. Als wir alle gut im Karlsruher Rheinklub Alemania e.V. angekommen sind, waren es beim Start um ca. 11.00 Uhr schon 26 Grad. Bestückt mit hübschen Wanderfahrtsfähnchen ging es los. Mit je 4 Personen (d.h. eigentlich 1 x 4+1/2, schließlich ist ja bald Club-Nachwuchs zu erwarten) und Steuermann pro Boot.

Es scheint erstaunlich, wie lang so ein Hafen sein kann, aber obwohl sich so manche am Anfang gegen das Steuern gewehrt hatten, sind wir alle gut hindurch manövriert – und am Ende war tatsächlich der Rhein! Weiter ging die Fahrt an zahlreichen Buhnen vorbei (zum Leid mancher aktiver Ruderer auch mal zwischendurch und das, obwohl wir doch Kräfte sparen wollten).  Des weiteren haben wir gelernt, dass Zick-Zack-fahren nicht zwangsläufig etwas mit einem schlechtem Steuermann zu tun haben muss – Nein! Auf dieser Strecke hatte ganz sicher früh morgens ein Slalomfahrer fix ein paar Bojen verteilt. Also fuhren wir im Zick-Zack nach ca. 15 km in einen idylischen Altrheinarm, an dessen Ende eigenlich noch ein erfrischender Badesee auf uns wartete. Inzwischen hatte es allerdings schon gefühlte 40 Grad und wir waren schon jetzt nicht mehr bereit, unnötige km zu fahren. Also gingen zumindest ein paar von uns mehr oder weniger freiwillig hier im „Mückenwonderland“ baden.
Ca. 10 x 7 Stiche später ging es dann mit gewechselten Steuermännern weiter. Während die einen endlich in den Genuss kamen, ihren Allerwertesten zu schonen, schwitzten wir anderen weiter bis zum Germersheimer Ruderclub. Hier gab es endlich Schatten! Anfangs unter einer kleinen Regenwolke, später unter dem Gasthausschirm. Hier ließen wir es uns gut gehen und überbrückten die extreme Mittagshitze mit Eisschokolade und anderen Köstlichkeiten um fit für die nächsten 15 km zu sein.
So ging es dann weiter an zahlreichen, wunderschönen Storchennestern vorbei und die Sonne brannte erneut auf uns nieder. Leider gibt es mitten auf dem Rhein keine Schatten spendenden Bäume, also sahen wir uns unterwegs gezwungen, zumindest für die Ruder-Generation X noch 2–3 Melonen-„Bäume“ zu sähen.

Wer nun nach weiteren 15 km seinen Hals etwas verdrehte (auch die Hälse, die mit Schals bedeckt waren...), erspähte den Speyerer-Dom. Und hier steuerten wir auf unsere letzte Pause vor dem Heimatsteg zu. Hier gab es selbstgemachte kulinarische Highlights wie z. B. Franzis Zucchini-Karotten-Schoko-Muffins.

So lecker gestärkt ging es auf zum Endspurt bis nach Mannheim. Es war immer noch sehr sehr heiß, aber der Wind meinte nun plötzlich uns erfrischen zu wollen – doch leider aus der falschen Richtung. Wir kämpften tapfer die letzten 24 km gegen den Wind und waren so glücklich, als uns Carlo und Phillip mit vorgeglühtem Grill gegen 20.00 Uhr in Empfang nahmen. Und so saßen wir alle noch gemütlich zusammen und auch Stephan, der das Rudern morgens leider kurzfristig absagen musste, schaffte es dann immerhin noch rechtzeitig zum Grillen und machte seine fehlende Ruderkraft mit einem Kistchen Sekt wieder wett.

In diesem Sinne AHOI und noch einmal großen Respekt an alle frisch absolvierten Schnupperkursler, die so tapfer durchgehalten haben – zum Glück hatten sie schon vorher ihren Vereinsbeitritt unterschrieben.

Autor: Mannheimer Ruder Club 1875 e.V.

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