BILAC 2019

Bereits am Freitagmorgen um 8 Uhr startete eine bunte Truppe mit den verschiedensten Ambitionen auf in die Schweiz: Wandern, Rudern und Geselligkeit standen auf dem Programm.

Auch wie schon im Vorjahr war die BILAC von Improvisation geprägt. Der Achter der eigentlich im Vorfeld ein flotter 5er werden wollte, mutierte, wenn auch nicht ganz freiwillig, durch VWM-Beihilfe (Christine), Vorstandsunterstützung (Michael), Jugend- (Robert) und Rudernachwuchs (Julian) zum Achter. Nachdem der Nachwuchs in der Regatta-Vorbereitung bereits Steuertalent bewiesen hatte, wurde der Langeweile entgegenwirkend eine neue Herausforderung gefunden: der Anfänger der Jahres, Julian, alias Steuermann wurde zum Ruderer befördert und durfte somit seine errungenen Ruderkenntnisse direkt auf der ersten Regatta unter Beweis stellen. Wer sich an 2018 erinnert, weiß dies bringt Glück! Auf ging es also in Neubesetzung mit Janine A. (als schwerste Steuerfrau ever), Christine B., Robert M., Ulrike D., Alexander S., Michael Z., Julian H., Rolf M. und Stephanie H. zur BILAC 2019.

Auch im flotten Dreier der eigentlich innerhalb der Wertung als C4x+ starten wollte, wurde fleißig getauscht, so dass schlussendlich Dieter K. Michael H. und weiterer Nachwuchsruderer Philipp E., gesteuert von Vincent H., an den Start gingen.

Hatte es am Vortag unter Aufsicht der alten BILAC-Hasen alias die Wandertruppe, Nina J. und die Hansis (Hans K. & Hans S.), noch Zucht und Ordnung gegeben, wodurch die Fahrt und das Aufriggern koordiniert und ruhig verlief, so chaotisch ging es am nächsten morgen zu. Pünktlich zur Einwasserung traf der Rudertrupp gehetzt am Startpunkt ein und schaffte es gerade noch die Cox-Box und die Rollsitze zu montieren, so dass 3 Minuten vor dem Startschuss auf dem Wasser Position bezogen werden konnte. Die guten Plätze in der ersten Reihe natürlich bereits vergeben.

 

Ab nun wird es einseitig - Bericht aus dem Liebesachter:

Schnell neben die Wormser gepresst, fiel direkt der Startschuss. Nun hieß es aufgepasst beim Massenstart: Rennvierer und kampfwütige Achter blockierten den Weg, so dass es geschickt abzuwägen galt wie schnell oder langsam die anderen waren und wohin sie in den nächsten Schlägen wohl steuern würden. Ich (die Steuerfrau) war in dem Moment recht froh, dass nicht unser Nachwuchs das Steuer in der Hand hatte, wobei auch das unser Rudertalent sicherlich mit bravour gemeistert hätte.

Nach den ersten 3 km lichtete sich der Pulk. Wir hatten uns in die vorderen Bootsränge gekämpft. Umgeben von fast ausschließlich ungesteuerten Rennbooten ging es auf die erste Boje zu. Hier waren Boote mit Steuerleuten definitiv von Vorteil. Einige Boote fuhren nicht an der Innenseite der Boje vorbei und wurden von den Streckenposten zurückgeschickt. Dies war aus der Ferne erkennbar, wodurch ich einen Idealkurs (schräg zur Boje zurück) anpeilte. Auch wenn die irritierten Gesichter der Mannschaft zeigten, dass einige gerade an meinen Steuerfährigkeiten zweifelten, wurde dies zu einem begeisterten Schubfaktor als wir die Boje in Ideallinie umfuhren. Bis zum Ziehkanal arbeiteten wir uns an die zwei gegnerischen Achter heran und konnten diese bei idealem Wasser kurz nach der Einfahrt überholen. Mit voller Motivation wurde nun der letzte Gegner vor uns angepeilt und mit Liebesachterbestzeit von 2:05/500m der Ziehkanal durchrudert. Ein schwerer Schlag hingegen dann die Ausfahrt: der Wind tobte, die Wellen schlugen hart gegen die Ruder und brachte nicht nur unsere Mannschaft komplett aus dem Konzept. Mehrere Rennbootmanschaften mussten sich den Wellen geschlagen geben, anhalten sowie schöpfen, um das Absinken zu verhindern. Insgesamt gaben 12 Boote wegen der Wetterbedingungen auf. Mit dem Kommando "Ihr seid doch Rheinruderer, ihr könnt das" wurde sich hart durchgebissen. Vor allem die vom MRC adoptierte oder eingekaufte (man munkelt) Schlagfrau Tine (VWM), hatte stark mit dem Nerven bei den ausladenden Wellen zu kämpfen. Dennoch wurde uns das Gig-Boot bei der Witterung zum Vorteil und so fand die Mannschaft auf den letzten 5 km (eigentlich waren es nur 3 km) den Mut zurück. Mit erneuter vereinter Kraft schob sich der Achter in Richtung Ziel. Nach den letzten 20 Schlägen (eigentlich 58) als endlich das Zielsignal ertönte, stellten wir erstaunt fest, dass es so schrecklich, wie wir dachten, nicht gelaufen sein konnte, da wir mit Platz 7 der Gesamtwertung unter die Top 10 der schnellsten Boote gerudert waren, für uns ein definitiver Erfolg.

 

Die Ergebnisse.

Die Wormser jedoch toppten uns, indem sie 8 Minuten nach uns als erstes C-4×+ ins Ziel kamen und sich so den ersten Platz der Wertung erruderten. Herzlichen Glückwunsch! Leider saß Rolf somit mal wieder nicht im richtigen Boot, ob er sich nun im Trennungsjahr vom Liebesachter befindet und nächstes Jahr dann mit der Erfolgsmannschaft startet, bleibt ungewissen.

Der flotte Dreier kam mit Riggerabstand zum Achter ins Ziel und wurde somit 75er der Gesamtwertung mit 98 gestarteten Booten.

Die Blessuren wurden am Abend gemeinsam mit den Wanderern bei dem ein oder anderen Vollmondbier weggelacht, so dass wir am nächsten Tag fröhlich nach Hause fuhren.

Ein dreifaches hip hip hurra auf ein lustiges Wochenende und eine erfolgreiche BILAC 2019.

 

Rangliste BILAC 2019: http://bilac.ch/index.php/de/ranglisten_de.html
Fotos des Veranstalters: http://bilac.ch/index.php/de/fotos_de.html

Autor: Mannheimer Ruder Club 1875 e.V.

Datum: