Int. Junioren-Regatta Hamburg 2019

Über das verlängerte Wochenende zu Christi Himmelfahrt ging es für unseren Vierer gemeinsam mit den Wormser Junioren auf die Internationale Junioren-Regatta in Hamburg.
Nach einer stockenden Hinfahrt, die uns über acht Stunden und viele Nerven kostete, ging es bei idyllischer Abendstimmung auf die Dove-Elbe. Diese bot zum Einrudern eine gigantische Aussicht vorbei an den Häusern und der atemberaubenden Landschaft, erforderte durch ihren kurvigen Verlauf dafür aber umso mehr Aufmerksamkeit aufs Steuern.

In Hamburg erwartete mich gleich eine doppelte Premiere. Sowohl die Regattastrecke Hamburg-Allermöhe, als auch das Achterfahren waren für mich komplett neu.
To cut a long story short: Ich bin von beidem absolut positiv überrascht.

Hamburg überzeugte zum einen durch sommerlich sonniges Wetter, besonders aber durch die atemberaubende Kulisse. Ich würde sogar so weit gehen, dass Hamburg die schönste Regattastrecke ist, die ich bisher kennenlernen durfte.

Nun sind wir allerdings zum Rudern nach Hamburg gefahren, nicht um die Regattastrecke zu besichtigen. Und dort erwarteten uns jeweils zwei anstrengende Rennen sowohl im Vierer ohne Steuermann als auch im Achter.
Nachdem wir in München noch deutliche Probleme hatten, mit der Schwäbisch/Bayrischen Renngemeinschaft mitzuhalten (die nebenbei auch unsere Achterpartner sind), gelang es uns am Samstag, diese deutlich unter Druck zu setzen und den Abstand aus München von über 3 Sekunden auf 65/100 Sekunden zu reduzieren.
Voller Elan wollten wir dieses kleine Wunder, welches wohl unseren Technikanpassungen und maximaler Konzentration geschuldet war, am Sonntag wiederholen und uns gegebenenfalls sogar vorbei zu schieben. Der Start war perfekt, wir kamen gut ins Schieben und konnten die erste Streckenhälfte bis zur 600 Meter-Marke so gestalten, dass wir mit dem München-Nürtingen-Esslinger Vierer gleichauf lagen, was uns bisher nie gelungen war. So gut das erste Streckendrittel war, so schlecht kamen wir im weiteren Rennverlauf mit den im Vergleich zum Vortag ungewohnten Gegenwindverhältnissen zurecht. Dazu kamen während des Rennens noch die Rückenschmerzen unseres Mannschaftskollegen. Zufrieden sind wir mit einem dritten Platz allemal nicht, wollen aber versuchen, das Beste aus dem Wochenende zu ziehen und freuen uns umso mehr, auf den Deutschen Juniorenmeisterschaften in Brandenburg unsere beste Leistung abzuliefern.

Ein Achter, der ein gewisses Potential besitzt, ist schon etwas besonders. Umso mehr konnten wir nach dem vorigen Wochenende, an dem wir zum ersten Mal gemeinsam trainiert hatten, das besondere Bootsgefühl und den Flow eines Achters genießen. Gegen jeweils 3 Gegner ging es an beiden Regattatagen auf die 2000 Meter lange Strecke.
Über einen gut ausgeschobenen Start konnten wir uns bereits nach 600 Metern deutlich vom Rest des Feldes absetzen und sowohl den Druck etwas herausnehmen, als auch die Schlagzahl auf eine Achter-untypisch niedrige Frequenz fallen lassen und dennoch unseren Vorsprung nach und nach ausbauen.
Am Folgetag kannten wir unsere Gegner (zumindest überwiegend), unsere Gegner kannten aber auch uns. So war es leicht vorherzusagen, dass wir uns auf ein deutlich härteres Rennen gefasst machen mussten. So versuchte sich das am Samstag zweitplatzierte Boot durch mehrere Sprints an uns heranzuschieben. Sie kamen uns damit zur Streckenmitte auch gefährlich nahe, spätestens nach unserem zweiten Spurt konnten wir uns allerdings durchsetzen und schoben die Bootsspitze immer weiter nach vorne. Im Endspurt ließen sich unsere Hauptgegner noch auf ein Duell gegen das Boot aus Mecklenburg-Vorpommern ein und wurden von diesem schlussendlich abgedrängt. Wir ließen uns von alledem, auch nicht von der nicht funktionierenden "Cox-Box", aus der Ruhe bringen, und konnten den Bugball schlussendlich mit gut zweieinhalb Sekunden Vorsprung über die Ziellinie schieben.
Nach einer zweiten Begegnung mit dem Siegersteg und kurzem Ausrudern sowie Abriggern ging es samt Hänger wieder auf die Piste. Kurz nach Mitternacht erreichten wir das Trainingszentrum Altrhein, bevor es endlich wieder nach Hause ging, um das insgesamt doch sehr positive Wochenende zu verarbeiten.

Ein herzlicher Dank geht an unsere Trainer Hans und Michael (Worms), die die ganzen Strapazen auf sich genommen und uns an diesem Wochenende begleitet haben.

Autor: Mannheimer Ruder Club 1875 e.V.

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