Nikolaus-Regatta 2016 - Ein Erfolg auf ganzer Linie

Seltsame Gestalten trifft man in Mainz, wenn es heißt: es ist Nikolaus-Regatta. Da fahren 4 Kapitäne in einem Boot; ein Boot voll Gänse lässt sich vom Koch, samt blutüberströmten Hackebeil, steuern und eine riesige Banane schwebt übers Wasser.

Wie bereits im letzten Jahr wurde die Strecke auch in diesem Jahr um 1000m verkürzt, da an der Schiersteiner Brücke gebaut wird. Also nur 3000m mit Wendeboje. Was für erprobte Langstreckenruderer nach Horror klingt, war für die Anfänger eine große Freude. Noch waren sie der Meinung, dass kurze Strecken einfacher zu rudern sind, als Kurze. Diese Leichtgläubigen!!! Wir traten mit drei Booten an. Damit es an der Wendeboje keine Zusammenstöße gibt, starten die Boote mit leichtem Abstand hintereinander.

Die letzten Deko-Handgriffe im Kopfbereich wurden getätigt (s.Abb.1). Dann gingen die Geschenke aufs Wasser. Im Anfänger-Mix-Vierer saßen Mareike E. und Sandra R. aus den diesjährigen Schnupperkursen und Alexander S. und Manuel C. aus dem letzten Jahr. Nach einer kurzen Aufwärmphase fuhren wir, mit einer leichten Verspätung von ca.20min zum Start. Der Schiedsrichter stand mit dem Mikrophon bewaffnet an Land, akustisch völlig unverständlich. Fliegender Start. Los geht’s. Alles läuft prima. In der Auslage kann ich wegen der Geschenke die Strecke nicht erkennen. Egal. Es läuft. Die Wende klappt super. Die letzten Meter, nun gegen die Ströhmung. Nochmal stark anfeuern, die Mannheimer-Fans machen mit. Ziel = 3.Platz der Anfängerkategorie. Super! Auf zum Steg.

Die Schneefrauen (Franziska D., Janet W., Janine A. und ich) stehen ungeduldig am Steg. Sie haben alles vorbereitet. Ich darf endlich rudern. Schnell umziehen. Raus aus den Skihosen, die kriegt Manuel zum Steuern. Rein in den Maleranzug. Die Sonne lacht, 2°C plus, der Zylinder sitzt. Verspätung ca.30min. Ab zum Start, kurze „Besprechung“ mit dem Schiedsrichter. Den versteht kein Mensch! Fliegender Start ist nicht möglich, also richtig. Nie geübt. Schlagfrau Janine zieht an, läuft super … STOP! STOP! Fehlstart. Der Schiedsrichter hat die Startnummer nicht gesehen. Als ob noch andere Schneefrauen unterwegs wären! Nochmal zum Start. Frage zum Schiedsrichter. Antwort unverständlich. START! Janine zieht an, nix läuft, langsam wird’s – an die Boje kann ich mich nicht erinnern, aber wir sind vermutlich rum gekommen. Die letzten Meter gegen die Ströhmung, wir hören die Mannheimer Fangesänge, Janine zieht hoch, die Maleranzüge entwickeln sich zur Sauna, endlich im ZIEL – SIEG! Die Schneefrauen haben nun Tomatengesichter.

Nun das letzte Boot. Ein letztes Mal Klamotten wechseln. Raus aus dem Zylinder, rein in die Skihose zum Steuern. Jacke nicht zu finden, also Manuels. Handschuhe, Mütze, alles nicht meins. Egal. Das letzte Boot geht aufs Wasser. Anfänger-Mix-Vierer aus dem Juli-Schnupperkurs. Sandra und Andreas R., Brigitte S. und der frisch eingetretende Seegigerfahrene Robert M. Wir haben freie Bahn, denn wir sind tatsächlich das allerletzte Boot auf der Strecke. Auf dem Weg zum Start kommt die DLRG um zu fragen, ob wir etwa auch noch starten. KLAR! Am Start durften wir sofort loslegen. Fliegender Start. Freie Bahn. Es läuft. Die Mannschaft ist motiviert. Von weitem kann ich erkennen, dass die Uferpromenade bereits leergefegt ist. Schade. Egal. Konzentration. Rum um die Boje. Die letzten Meter gegen die Ströhmung. Plötzlich wird es laut. Das Ufer ist voll mit Menschen, herbeigerufen durch die Rufe der Mannheimer Groupies. Der Zielbereich kommt in Sicht, aber wo genau? Da wird das bereits abgehängte Ziel-Schild in die Höhe gereckt und mit dem Schlachtruf „Mannheim zieht!“ toben wir durchs Ziel – 8.Platz von 9 Booten in der Anfängerkategorie. Nicht schlecht für 4 Monate Rudererfahrung

Autor: Mannheimer Ruder Club 1875 e.V.

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