Mit Oasch Schmerzen am Oasch der Welt

Hoch motiviert und schon fast überpünktlich starteten am Donnerstag den 13.07 zwei Boote und zehn Ruderer in Vereinsbus und Auto vom MRC aus in Richtung Niemandsland, auch bekannt als Saarland. Aber wie der Willkommensspruch an der Landesgrenze dieses kleinen Bundeslandes so schön heißt: „Großes entsteht immer im Kleinen“ so sollte dies auch auf diese Wanderfahrt zutreffen.

Gut gelaunt sind wir dann ca. 2h später beim Kanu-Club Merzig angekommen wo Hans K. erst mal grazil seine Anhängerrangierkünste bewies (Mann habe ich mich angestellt den Anhänger da wieder raus zu bekommen). Fast einstimmig wurde beschlossen nicht in den Räumen des Kanu-Clubs zu nächtigen weshalb der Schlaflageraufbau auf nach dem Essen verschoben wurde. Das Abendessen haben wir uns bei Suflaki, Tzatziki und weiteren griechischen Spezialitäten schmecken lassen. Anschließend wurden die Luftmatratzen unter dem freien Himmel, etwas geschützt unter einem großen Zelt oder doch im Vereinsheim aufgebaut. Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht wurde sich am reichhaltigen Frühstückstisch für die erste Etappe gestärkt. Im Anschluss gab es noch, wie jeden Morgen, eine Informationsansprache vom Organisator Manuel über den Tagesablauf und es wurde ausgelost wer in welchem Boot rudert. Nachdem die Boot aufgeriggert waren und zu Wasser gelassen wurden konnte es dann bald aber wirklich losgehen. Da wir keinen Landdienst gefunden haben, wurde dies im Wechsel von jemandem übernommen. Am ersten Tag war Nina dran, da sie noch von „All You Can Row“ lädiert war (knappe 200 km rudern, ihr habt doch einen an der Waffel). Um ca. 10 Uhr ging es ab auf die Saar in Richtung der weltberühmten Saarschleife, von der ich im Bus das erste mal was gehört habe. Ab hier begann für mich ein leider etwas unschöner Part der Wanderfahrt, denn mein Hintern schmerzte schon nach den ersten 10 km. Durch die Saarschleife (ich fand es gab wesentlich schönere Schleifen auf der Tour) ging es Richtung erste Schleuse. Scherzend, aber dennoch mit etwas Ungewissheit ob es diesmal gut klappt, mussten wir an die Wanderfahrt von Eberbach zurückdenken und das damit verbundene „Schleusenmassaker“ in der prallen Sonne. Jedoch die erste Schleuse der Wanderfahrt, kein Problem. Danach ging es weiter Richtung Kanu-Freunde Mettlach wo Nina schon auf uns wartete um uns mit dem Mittagsessen zu stärken. Um aussteigen zu können sind auch unsere Obmänner Hans & Hans mal wieder in den Genuss gekommen Einer zu fahren, wenn auch nur knappe 5 Meter weit. Gestärkt von dem reichhaltigen Mittagessen ging es gegen 14 Uhr wieder auf das Wasser mit Ziel Saarburger Ruderclub. Auf dieser Etappe lag wieder eine Schleuse, die mit dem höchsten Hub von 14,5m für diese Wanderfahrt. Mit Schmerzen im Hintern ging es durch die wunderschöne Natur des Saarlandes auch schon wieder in die Pfalz, in der die Schönheit jedoch nicht abriss. Nach 18 km erreichten wir den Ruderclub Saarburg, direkt gegenüber der Burg und mit wunderbarem Ausblick auf diese. Nachdem wir in die Räumlichkeiten des Clubhauses eingewiesen wurden und alle sich frisch gemacht hatten, ging es dann auch schon zu Fuß in die Altstadt auf der anderen Flussseite mit Zielrichtung chinesisches Restaurant. Hierbei ging es mit schöner Aussicht vorbei an einem Wasserfall und alten Wasserrädern immer Berg aufwärts. Nach dem Essen ging es durch Regen noch auf zu einem Verdauungsspaziergang auf die Burg, bis ganz nach oben, wo man eine herrliche Aussicht genießen konnte. Im Clubhaus angekommen wurde sich noch zusammengesetzt und der Abend ausgeklungen bis man schließlich, wer noch wach war, um Mitternacht mit Alex auf seinen Geburtstag anstoßen konnte. Die Wanderfahrt war eine kleine Geburtstagsfahrt, den von zehn Teilnehmern hatten zwei während dieser Geburtstag. Nach dem reichhaltigen Frühstück unter freiem Himmel ging es nach Ansprache auch wieder los mit geschmückten Geburtstagsboot Richtung Mosel, denn heute verließen wir die Saar. Auf der Mosel können sich Sportboote selbst schleusen, dies sollten wir auf der ersten Etappe dieses Tags zwei Mal ausprobieren können. Nach einem gescheiterten Versuch, uns mit einem Motorboot in die Schleusenkammer zu quetschen warten wir lieber einen Durchgang ab um dann alleine zu schleusen. Die zwar etwas wackelige Angelegenheit lief aber mal wieder wie am Schnürchen, langsam werden wir zu richtigen Schleusen-Pro´s. Nach 17 km seit Start in der Früh kamen wir in Trier im Ruderclub zum Mittagessen an. Letzte Möglichkeit einkaufen zu gehen, da aber Nina so umfangreich im Vorfeld einkaufen war wird fast nichts benötigt. Wieder auf dem Wasser geht es auf zur, wie von Manuel angekündigt unschönsten Strecke da sie unmittelbar parallel zur Autobahn verläuft. Ich persönlich fand jedoch, dass dies der schönste Abschnitt der gesamten Wanderfahrt war, raus aus Trier vorbei an schönem rotem Felsgestein, immer wieder die Südhänge mit Weinanbau und naturbelassene Hänge im Wechsel. Eine andere Tatsache die hier bestimmt mit rein spielt ist die Tatsache das ich gesteuert habe und dadurch mehr Zeit zum schauen und genießen hatte. Effektiv haben wir zwei Mal größere Straßen erlebt, einfach schön. Vorbei an mehreren Campingplätzen und einem Slalomparkour für Wasserskifahrer lief es langsam gegen Schluss hinaus. Wir schon etwas voraus gefahren merken leider dass der gedachte Steg der falsche ist. Die Jubilare voller Euphorie es endlich für den Tag geschafft zu haben hinter uns: „Noch 3, 2, 1,“  „Nein sorry Leute ist noch knapp ein Kilometer“. Erschöpft und froh endlich angekommen zu sein müssen die Boote noch über eine „Schmierseifenrampe“ raus gehoben werden und dann ist es geschafft. Nach Zeltaufbau und Duschen ging es zum Italiener direkt nebenan. Während dem Essen fällt uns auf das wir nur noch alkoholfreies Bier hatten, ein Desaster, ein Bayer (ich) hatte morgen Geburtstag und es gibt kein Bier, das geht doch nicht. Also machen sich Manuel und Alex nochmal auf dem Weg, so viel zum Thema von mittags, wir brauchen fast nix mehr, das Wichtigste vergessen, Pffff. Um Mitternacht wird auf den Geburtstagswechesel angestoßen und der Abend klingt noch gemütlich am Wasser aus. Am Sonntag wird in leichtem Nieselregen gefrühstückt und alles zusammengepackt. Nachdem meine Schmerzen am Hintern nicht besser wurden freute ich mich Landdienst zu haben. Nachdem ich die anderen aufs Wasser geschickt habe um ihren letzten 20 km zu rudern, machte ich mich mit dem Bus Richtung Merzig zum Anhänger auf. Hier fiel mir auf, dass Hans K. besser rückwärts mit Anhänger fahren kann als ich vorwärts, Mann war das eng. Aber 10 min und Muskelkraft später war auch dieses Problem gelöst. Durch den schönen Hunsrück fuhr ich dann zum Treffpunkt Neumagen wo wir fast zeitgleich ankamen. Bei Ankunft fiel mir auf, dass in Neumagen ein Fest mit Umzug stattfand weshalb wir in Windeseile die Boote abriggerten und verluden um nicht festzustecken in Neumagen. Auf dem Heimweg wurden noch Alex, Manuel und Hans S. zum Bahnhof gefahren, dass Sie mit dem Zug nach Merzig fahren um dort Alex’ Auto abzuholen. Beim MRC angekommen wurden die Boote abgeladen und dann alle bald nach Hause, da alle ziemlich fertig waren.

Autor: Mannheimer Ruder Club 1875 e.V.

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